Da Fina vor kurzem ein paar Ferientage im Jura verbracht hat kam mir in den Sinn, dass da irgendwo noch eine Mail vom letzten Jahr sein muss von Finas Frauchen ans ehemalige Pflegefrauchen. Und die möchte ich euch nicht vorenthalten, denn Fina hatte schliesslich eben erst erneut Geburtstag

Heute hat Fina Geburtstag. Als Geburtstagsmahl gab es gekochtes Hühnchen - statt Torte. Fina fand es gut. In der ersten Tageshälfte hat es nur geschüttet, das arme Finchen stand vor der Haustür und hat angestrengt durchgerechnet wie lange sie noch einhalten kann.

Später haben wir uns mit S.B. getroffen. Sie hat damals die Vorkontrolle gemacht und erkundigt sich immer mal wieder, wie es uns geht.
Im grossen und ganzen geht es uns sehr gut.
Fina hat eine Wurmkur bekommen, denn sie hatte Würmer. Das war ja nicht überraschend bei ihrer Vorliebe für gut anverottetes. Ich hatte keine Ahnung, das so eine Stadt voll von Essensresten ist! Fina hat in der Innenstadt schon einen relativ frischen Fleischknochen gefunden! Inzwischen kann ich sie im Tausch gegen Kekse relative gut ablenken und vorbeiführen an den Verlockungen der Stadt.
Das Treppe steigen ist bisher nicht so gut geworden wie es schon mal war, aber immerhin einigermassen stressfrei für uns beide. Es ist auch gar nicht so sehr die Treppe sondern vielmehr der Fussboden des Grauens, dem sie leider immer noch gerne davon laufen will. Aber mit aus dem Boden wachsenden Keksen bekommen wir eine gut Atmosphäre ins Grauens. Interessanterweise hat die einst gruselige Kellertreppe ihren Schrecken verloren und wird nun mit grossen Interesse an den verborgenen Kellerschätzen und -begegnungen mit Leichtigkeit genommen.

Es ist sooo viel passiert, seit ich Dir das letzte Mal geschrieben habe. Ich arbeite mit Fina an einem Kehr-um-Pfiff. Ist ganz schön schwierig, weil Fina zu nah bei mir bleibt . Und wir haben angefangen mit dem Futterbeutel zu trainieren. Das hatte sie beim dritten Mal schon kapiert und nun findet sie es eins der besten Spiele, die man machen kann. Zumal sie erst noch lernen musste, dass man mit Menschen auch spielen kann. Ausser Rennspiele, da muss ich passen. Nach ein bisschen traben (viiieeel zu langsam) muss ich erst mal ins Sauerstoffzelt während Fina noch fragt wann wir denn anfangen.

Wir sind inzwischen auch das erste Mal zusammen Bahn gefahren. Das hat sie super gemeistert! Nach dem ganzen Tram fahren üben war das ein Klacks. Wir waren wandern am Creux Du Van. Auch das hat sie wunderbar gemacht. Wir hatten zwei längere Pausen in denen sie auch richtig schlafen konnte. Trotzdem war das eine ziemlich weite Tour und Fina durfte die Tage danach hauptsächlich ausruhen.

Ausserdem bleibt sie sensationell gut alleine. Manchmal denke ich, dass sie viel entspannter ist, wenn sie nicht immer meinetwegen den Raum wechseln muss. Seit neuestem kommt sie immer zu Tür wenn ich gehen möchte. Ich bin nicht sicher, ob sie wirklich mit möchte, oder bloss eine Kaustange. Die bekommt sie manchmal, wenn ich länger weg muss. Dann ist sie erst mal beschäftigt und bestens gelaunt. Inzwischen hat sie einen Keksblick entwickelt. Ich denke sie achtet auf meine Stimme und Tonfall und hat, wenn alles passt, das Gefühl sie sollte einen Keks bekommen. Ich lobe sie ja ohnehin immer über den grünen Klee wenn sie etwas gutes macht, aber sie weiss, dass man nicht jedes Mal Kekse bekommt.

Bestimmt hat L. es schon erzählt! Wir haben uns endlich getroffen. Also Zufällig sah ich Keila und bin spontan hingegangen um L. kennenzulernen. Fina ist beim Spaziergang oft mit sich beschäftigt, aber Keila hat uns sofort entdeckt! Eine Freude bei den beiden Hunden! Wirklich schade, dass wir die beiden nicht einfach laufen lassen konnten.

Nächste Woche machen wir beide ein paar Tage Urlaub im Schwarzwald. Jetzt wo wir Zug fahren können kann uns nichts mehr stoppen
Fina ist noch mal selbstbewusster und fröhlicher geworden. Die Nachbarskatzen werden inzwischen vom Balkon aus angebellt (meist ein einzelnes Wuff. Falls nicht kann ich das jederzeit unterbinden). Beim Spielen mit dem Whippet aus der Nachbarschaft kann man auch schon mal kläffen. Na gut, dass ist bisher ein Mal passiert.
Meine Schwester war ein paar Tage zu Besuch. Sie hat durch einen Beissvorfall Angst vor Hunden. Fina mit ihrer ruhigen, höflichen Art ist der angemessene Therapiehund. Was auch gut war, denn Fina hatte beschlossen in der Zeit bei meiner Schwester im Zimmer zu schlafen.

Ein besonders schönes Erlebnis hatte ich vor einigen Tagen. Ich war mit einem Freund picknicken. Den kennt Fina schon von gemeinsamen Spaziergängen. Irgendwann legte sie sich neben ihn ins hohe Gras und streckte sich - alle viere in der Luft - im hohen Gras aus. So entspannt war sie.

Jetzt liegt sie neben mir auf dem Sofa und träumt etwas schönes - sie wedelt im Schlaf….

Ich hänge Dir noch ein paar Impressionen aus den letzte Wochen an.

Ganz liebe Grüsse, A.C.

PS ich habe ein Bett für Fina genäht. Es wird sehr gut angenommen. Die erste Probenacht hat Fina auf dem halbfertigen Bett verbracht - neben der Flocke .